Indien/ Orissa und Tamil Nadu

Der Subkontinent Indien

Bereits Ende des Jahres 2013/ Anfang 2014 sind zwei Mitglieder des Vorstandes von EIKOS e.V. nach Indien gereist. Dabei wurden unter anderem Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen besucht, aber auch grundlegende Planungsgespräche über mögliche Projekte im Sinne der inklusiven Entwicklungszusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnerorganisationen geführt.

Die Besuche und Gespräche wurden während eines privaten Aufenthaltes durchgeführt.

Die Situation für Menschen mit Behinderungen stellt sich in Indien als sehr schwierig dar. Besonders in ländlichen Regionen gibt es sehr oft so gut wie keine Hilfe und Förderung für behinderte Menschen und ihre Familien.

Bundesstaat Orissa (Odisha)

In diesem Bundesstaat, einem der ärmsten in ganz Indien, sollte es darum gehen, konkrete Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien im ländlichen Raum mit anderen Unterstützungsmaßnahmen zu verbinden, wie zum Beispiel Gesundheitsförderung, Einkommen schaffende Maßnahmen, Schulbesuch für alle Kinder mit und ohne Behinderung, sowie Gemeindeentwicklung.

Alles wird nicht möglich sein. Aber wir wollten – immer orientiert an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort – in den folgenden Monaten und Jahren einige notwendige Projektschritte mit zwei Partnerorganisationen vorbereiten und durchführen.

Bereits vor einiger Zeit fanden dazu in Marburg vorbereitende Gespräche mit den potentiellen Partnerorganisationen Chetana (www.chetana-jewelsinternational.org) und Nysasdri (www.nysasdri.org) aus der Hauptstadt Bhubaneswar des Bundesstaates Odisha statt.

Bundesstaat Tamil Nadu

Es war geplant, zusammen mit einer kleineren, aber seit vielen Jahren sehr aktiven Partnerorganisation mit Sitz in der Stadt Chennai, ein Projekt zu starten. Dabei sollte es darum gehen, die Arbeit in überschaubaren Einrichtungen für junge Menschen mit geistiger Behinderung durch die Erweiterung von Fördermöglichkeiten zu unterstützen.

Diese Partnerorganisation Vijay Human Services (VHS) ist ebenfalls im Bereich der Community Based Rehabilitation (CBR) in ländlichen Regionen tätig. Wir planten auch hier eine Unterstützung dieses inklusiven Ansatzes der Behindertenarbeit, der insbesondere den Fokus in der Arbeit in und mit ländlichen Gemeinden oder Dörfern sieht.

Weitere Informationen zu CBR (in englischer Sprache) finden Sie zum Beispiel hier.

Im Sommer 2018 sollten ein oder zwei MitarbeiterInnen von VHS für einige Wochen in Einrichtungen der Behindertenarbeit nach Deutschland eingeladen werden, um so Strukturen und Arbeitsansätze insbesondere in der Arbeit für und mit Menschen mit geistiger Behinderung konkret kennenzulernen. Hierbei wollte sich insbesondere die Lebenshilfe Gießen als Partner von EIKOS engagieren.

Aus verschiedenen Gründen konnte es bisher nicht zu diesem Austausch kommen. Leider ist Ende des Jahres 2021 der Gründer und Leiter von Vijay Human Services, Prof. Jeyachandran, nach einer gewissen Zeit der Erkrankung verstorben. Wir werden das Andenken an diesen überaus geschätzten, aktiven und erfahrenen Fachmann im Bereich insbesondere der geistigen Behinderungen in Indien bewahren.

Die Erfahrungen verschiedener deutscher Organisationen in der Vergangenheit zeigen, dass solche Hospitationen sehr positive Auswirkungen auf die Arbeit in den jeweiligen Herkunftsländern haben können. Als Beispiel sei hier der Aufbau der Lebenshilfe Indien in Visakhapatnam im Bundesstaat Andra Pradesh durch Saraswathi Devi Tallapragada genannt. Sie machte vor mehr als 30 Jahren eine mehrmonatige Hospitation in Einrichtungen der Lebenshilfe in Deutschland und gründete nach ihrer Rückkehr nach Indien die dortige Organisation (www.lebenshilfeindia.org).

Gleiches gilt übrigens ebenso für die Arbeit unserer Partner in Uganda.

Taj Mahal Szene in Jaipur